Marcel Breuer

Gilt als Erfinder der Stahlrohrmöbel an der Bauhaus Designschule der 1920er Jahre …

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Marcel Breuer

S 35 Sessel und B 9 Beistelltische als Satztische von Marcel Breuer für Thonet: Stahlmöbel aus der Bauhaus-Zeit in moderner Einrichtung. © Thonet

Marcel Breuer (1902-1981) studiert nicht, sondern absolviert eine Tischlerlehre am Weimarer Bauhaus unter der Leitung von Walter Gropius, als der junge Mann mit seinen simplen, aus hölzernen, geringfügig veränderten Einzelteilen zusammengefügten Möbeln Aufsehen erregt. 1925 wird er nach abgeschlossener Gesellenprüfung zum Jungmeister und Leiter der Möbelwerkstatt am neuen Bauhaus in Dessau ernannt. Durch den neuen Sponsor, die in Dessau ansässigen Junkers Flugzeugwerke, entwickelt Marcel Breuer Möbel aus Stahlrohr wie zum Beispiel den »B9« Beistelltisch oder den »B3« Sessel, besser bekannt als »Wassily Chair«.

S 285 Schreibtisch, S 64 Stuhl plus B 9 Beistelltische von Marcel Breuer für Thonet: Wer will nicht sein Büro mit diesen Stahlmöbel-Serien einrichten? © Thonet

Angestachelt durch die Entwürfe von Mart Stam, die dieser 1927 in der Stuttgarter Weißenhof Siedlung präsentiert, entwickelt Marcel Breuer zusammen mit Mart Stam in dessen kurzer Gastdozent-Zeit am Bauhaus 1928/1929 eigene Freischwinger Stuhl-Entwürfe. Erst ab 1929 steigt die im nahegelegenen Frankenberg ansässige Thonet ein, die vielfach bewunderten Stahlrohrmöbel herzustellen. Zeitgleich startet Marcel Breuer sein zweites Standbein, ein Architekturbüro in Berlin, wird aber aufgrund des fehlenden Studium der Architektur nicht in den Bund Deutscher Architekten (BDA) aufgenommen. Erst nach Fürsprache von Walter Gropius 1931 gelingt ihm dies.

S 32 V und S 64 V Freischwinger Stuhl von Thonet: moderne Stahlrohrmöbel aus Bauhaus-Zeiten der 1920er Jahren sind heute wieder en vogue. © Thonet

1933 emigriert Marcel Breuer zunächst nach Ungarn, 1935 nach London und 1937 schließlich in die U.S.A., wo er als Dozent später als Professor an der Harvard Universität lehrt und mit Walter Gropius zusammen die Architekturfakultät aufbaut. 1941 gründet er sein eigenes Architekturbüro, dessen Erfolg ihn zwingt 1946 seine Lehrtätigkeit aufzugeben. Statt sich an der »Weißen Moderne« der Bauhaus-Ideologie zu halten, löst er sich von der strengen Architektur­auffassung, passt die moderne Formensprache an die jeweiligen regionalen, landschaftlichen Gegebenheiten an.